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Rochen – Verhalten

Wasserschicht:

Potamotrygon sind Bodenfische. Aufgrund ihrer Anatomie und der Schwimmblase, halten sie sich primär im Bodenbereich auf. Wenn sie sich nicht bewegen, sinken sie quasi einfach zum Grund. Durch ihren Scheibenrand, der bei Rochen als Brustflosse gilt, bewegen sie sich fort. Die Flossen werden wellenförmig bewegt. Mit den Bauchflossen (am Schwanzansatz) und dem Schwanz wird nachjustiert (unterstützt die Lenkung).
Genau dieses Schwimmverhalten macht Rochen für mich so faszinierend!
Im Aquarium schwimmen sie mit Ihrer Unterseite auch gern an Scheiben hoch oder entlang. Einrichtungsgegenstände wie Steinaufbauten oder Wurzeln werden gern als “Sprungschanze” genommen, um dahinter frei durchs Wasser zu gleiten, bis sie dann wieder den Bodengrund berühren. Beim Schwimmen auf dem Bodengrund werden die senkrechten Scheiben des Aquariums oder auch Gegenstände gern zur Orientierung genommen. Die Tiere halten mit ihrem Scheibenrand gern Kontakt zu diesen Abgrenzungen.

Mit Artgenossen:

Rochen sind ziemlich gesellige Fische und mögen es in einer Gruppe gehalten zu werden. Auch in einem großen Aquarium liegen sie gerne übereinander oder haben Flossenkontakt. Besonders gut sehen können sie nicht, daher wird meist der direkte Kontakt zu Artgenossen gesucht. Dieses spiegelt auch die Einzelhaltung von Rochen wieder. Hier ist das Tier sehr aktiv, da es offensichtlich auf der Suche nach Artgenossen ist. Wenn man dann Rochen dazu setzt, wird das Tier ruhiger. Es sind nach meinem Wissen zwar noch keine Rochen an der Einzelhaltung eingegangen oder haben das Fressen eingestellt, dennoch sollte man sie zur artgerechten Haltung unbedingt mindestens zu zweit halten.

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Geschlechterverhältnis:

Spätestens mit Geschlechtsreife sollte man aufs Geschlechterverhältnis schauen. Besonders Männchen werden ab dann sehr aggressiv gegenüber anderen Männchen. Insbesondere, wenn für mehrere Männchen zu wenig Weibchen da sind. Ein gutes Verhältnis, wenn man mehrere Männchen in einem Aquarium hält ist, wenn pro Männchen 3 Weibchen im Aquarium sind. In meinem Schaubecken mit 4.500l sind zur Zeit sogar 2 Männchen und nur 5 Weibchen. Hier gab es zwischen dem Jabuti-Männchen und dem BD-Männchen noch nie Streit. Sie sind allerdings auch zusammen groß geworden.
Wenn man nur ein einzelnes Pärchen hält und das Männchen dem Weibchen zur Paarung extrem nachstellt, ist es ratsam ein weiteres Aquarium zu haben, in dem man das Männchen vorübergehend artgerecht halten kann. Charmanter ist allerdings, wenn man das Aquarium mit zum Beispiel einer Gitterplatte teilen kann. Jedenfalls kann ein nur einzelnes Weibchen ganz schön unter Stress geraten, wenn es keine weiteren Weibchen gibt, an dem sich das Männchen “austoben” kann.
Eine “Männer-WG” klappt wiederum in vielen Fällen. Also scheinbar, wenn es kein Mädel gibt, um das man sich streiten muss, dann haut man sich auch nicht gegenseitig aufs Maul.

Rochen sind Charakter-Tiere:

Was bei einem Rochenhalter gut funktioniert, kann bei einem anderen Halter schon wieder voll in die Hose gehen. Ob es die Vergesellschaftung innerartlich oder mit anderen Fischen ist, oder das Verhalten, welches ein spezielles Tier an den Tag legt. Hier habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass Scobina-Weibchen untereinander nicht klar kommen und sich ständig beißen. Hier hilft nur trennen! Wenn man erst einmal so lange wartet, bis ein Tier das Fressen einstellt. kann es schon zu spät sein.
Bei der Vergesellschaftung mit Beifischen konnte man hier und da schon gute Erfahrungen sammeln, wenn die Rochen seit klein auf mit welchen im Aquarium rumschwimmt, dass sie auch später nicht als Futter angesehen werden. Eine Garantie hierfür gibt es allerdings auf keinen Fall. Der Frieden kann sich auch von einem auf den anderen Tag ändern und es reicht ja schon, wenn nur ein einzelner Rochen aus der ganzen Gruppe zum Killer wird.

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Wenn der Rochen nicht mehr frisst:

Dann ist höchste Eisenbahn angesagt! Wenn ein Rochen erst einmal das Fressen eingestellt hat, dann geht es dem Tier ganz und gar nicht gut. Hier ist schnellst möglich heraus zu finden, woran das liegt und Gegenmaßnahmen zu unternehmen. Wenn gleich mehrere Rochen das fressen einstellen, könnte das an den Wasserwerten liegen. Sie sind halt sehr Nitrat-Empfindlich und ein zu hoher Wert macht sich sofort bemerkbar. Hier hilft ein großer Wasserwechsel.
Wenn ein Tier deutliche Bissspuren hat und permanent von einem anderen Rochen verletzt wird, sollte man hier auch ganz schnell reagieren und die Tiere voneinander trennen.
Auch empfindlichere Arten wie Scobinas, Reticulatus und P14 könnnen allein durch das lebhafte und aggressivere Verhalten von Artgenossen (z.B. Black Diamond, Jabuti, Henlei, Boesemani, Motoro, usw) das fressen einstellen und letztendlich daran eingehen – auch ohne Bissspuren.

Schwimmt nur an der Oberfläche:

Wenn Rochen Artgenossen oder anderen Beifischen aus dem Weg gehen möchten, schwimmen sie oft stundenlang an der Oberfläche entlang. Entweder schwimmen sie hierbei die ganze Zeit an einer Scheibe hoch oder sie schwimmen einer Strömungspumpe entgegen, die ihnen den Auftrieb erleichtert. Hier sollte auch unbedingt etwas unternommen werden. Hierbei kann es auch so schlimm werden, dass die Tiere das fressen einstellen oder sogar ihren Körper wie eine Schale formen und dann nur noch an der Wasseroberfläche herumtreiben. Also hier am besten den Störenfried aus dem Aquarium nehmen oder trennen. Das ohnehin gestresste Tier sollte man nicht umsetzen und noch mehr Stress aussetzen. Dieses Verhalten kann auch mal vorübergehend bei Weibchen auftauchen, wenn der Bock Paarungswillig ist und dem Weibchen ständig nachstellt. Hierbei ist zu beachten, dass das Weibchen trotz diesem Schwimmverhalten weiterhin gut und schnell ans Futter geht. Dann sollte man erst einmal keine Sorge haben.

Ruhephase:

Da Rochen sehr nachtaktiv sind, ruhen sie sich tagsüber auch gern mal aus. Hierfür suchen sie auch gern die Nähe zu Artgenossen. Am liebsten schwimmen sie hierfür in dunkle Bereiche das Aquariums, beziehungsweise nutzen Einrichtungsgegenstände wie Wurzeln oder unterschwimmbare Innenfilter um dort ihre Ruhe zu haben.
Eine weitere Art sich auszuruhen ist es, sich im Sand zu vergraben. Dieses macht der Rochen durch ein paar heftige Flossenschläge und ist dann vollständig mit Sand bedeckt. Hierbei schauen nur noch die Augen und Spritzlöcher raus. Durch diese Löcher ziehen sie das Wasser zum atmen ein. Es entweicht dann unterhalb des Rochens durch die Kiemenöffnungen und geht am Scheibenrand ins Wasser zurück. Dadurch entsteht auch nach längerer Zeit ein kreisförmiger Abdruck im Sand, an dem man die Größe des Rochens erkennen kann. Wenn ein Rochen sich wieder ausgrabt, schwimmt er einfach los und lößt den Sand mit ein paar Flossenschlägen wieder vom Körper. Durch den Schleim auf der Haut, lösen sich hierbei auch einzelne Sandfetzen ab, die miteinander verklebt sind.

Fressverhalten:

Die meiste Zeit sind Rochen auf Futtersuche. Hierbei wird neben Einrichtungsgegenstände wie Spalten von Steinen und Wurzeln auch der Sand ganz gut durchgepustet. Immer in der Hoffnung, dass man etwas Fressbares aufwirbelt. Beim Füttern merkt man, dass Rochen echt nicht weit gucken können. Über ihre Geschmacksnerven kriegen sie allerdings sehr schnell mit, wenn Futter im Aquarium landet. Ab diesem Moment schwimmen sie wie wild durchs Becken. Meistens zuerst dorthin, wo die Nahrung durch die Strömung Richtung Grund sinkt. Wenn sie Nahrung gefunden haben, schmeißen sie sich mit dem ganzen Körper drauf und saugen mit ihrem Maul Wasser ein, bis das Futter eben zum Maul geführt wird. Das Futter wird dann immer noch etwas klein gekaut. Das kann man an der Bewegung der Spritzlöcher auch gut sehen. Diese bewegen sich mit jeder Kaubewegung sehr schnell mit.
Achtung: Wer seine Rochen oft mit schwimmenden Futter füttert oder sogar extra an der Oberfläche füttert, erzieht die Tiere dazu, dass sie auch ständig kopfüber an der Oberfläche entlang schwimmen. Da sie Grundfische sind, ist diese Art der Fortbewegung durch Plätschern sehr laut. Zudem fangen die Tiere auch gern an an Ritzen, die sie an der Oberfläche finden, Wasser hindurch zu spritzen. Das kann schnell zu Überschwemmungen vorm Aquarium führen.

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